Ortsgemeindekirchenrat Schöneweide/ Gottow:
Sylvia Lempe
René Rüdiger
Hannes Specht
Gerd Lehmann
Stellvertreterin: Franziska Heinrich
Stellvertreter: Sebastian Krüger
Geschichtliches:
Kirchlich gehörte Schöneweide lange Zeit zum Bistum Meißen. Innerhalb des Bistums war das Dorf in die Propstei Zossen eingegliedert. Ende des 15. Jahrhunderts kaufte der Markgraf von Brandenburg das Land Zossen und damit auch Schöneweide. Pfarramtlich versorgt wurde die Kirche durch verschiedene Pfarrämter: Stülpe, Christinendorf und Luckenwalde. Seit 1916 gehört Schöneweide zum damals neuerrichteten Pfarrsprengel Woltersdorf. Die Kirche in Schöneweide stammt aus dem Jahre 1753. Sie hatte mindestens einen Vorgängerbau, der aber aus Holz errichtet war. Eine Glocke wurde im Jahre 1798 in Berlin vom Gießer J.F.Thiele gegossen, die andere im Jahre 1803 von E.L.W. Thiele. Die Kirche wird wie folgt beschrieben (H.E.Kubach und J.Seeger, Die Kunstdenkmäler des Kreises Teltow, Berlin 1941 S. 170 f.): Äußeres: Turm und Schiff mit Putzgliederung und Betonung der Ecken. Rahmung der Fenster durch Felderpilaster mit Flachbögen und Schlußsteinen. Die Türen und die unteren Fenster des Schiffes rechteckig. Der Turm, oben aus Fachwerk, springt über einem kleinen Pultdach ein. Schallfenster rundbogig, über den Feldern für die Zifferblätter weicht das Dachgesims im Bogen aus. Geschieferte Schweifhaube mit Wetterfahne von 1753. Auf dem Schiff ein östlich abgewalmtes Satteldach mit Fledermausluken. Inneres: Flachgedeckt, getüncht. Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl, Hängewerk und Überzug, jedes vierte Gespärre ein Binder. Einbauten: Emporen, 1772 erbaut, auf toskanischen Holzsäulen, an allen vier Seiten, in der Längsrichtung in zwei Rängen. Die Brüstung mit Felderteilung und profilierten Balken. An der Schmalseite gegenüber dem Turm ist die Sakristei durch eine Bretterwand abgeteilt. Darüber tritt an der Empore die einfache Kanzel vor, mit Voluten auf dem Schalldeckel und Strahlensonne. - Holztaufe mit quadratischem Fuß, Kuppenunterbau und Decke geschweift. Der achtseitig Körper mit rundbogigen Feldern, darin die 1934 erneuerte Inschrift: „Meister Martin Mahler Bürger und Tischler in Trebbin, Christian Schramme Kirchenvorsteher, Pfarrer Andreas Müller, Hanns Jänigke Kirchenvorsteher“
Ende April 1945 brannte die Kirche infolge der Kampfhandlungen ab. Es blieben nur noch die Grundmauern stehen. Deutsche Truppen hatten die Kirche unter Feuer genommen, weil sie auf dem Kirchturm russische Scharfschützen vermuteten. 1953 endlich konnte mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen werden. Mit der Leitung wurde der Architekt Herbert Goetze aus Jüterbog betraut. Gesamtkosten von 57.000 Mark mussten aufgebracht werden. Die Kirche erhielt einen gemauerten Altar, auf dem mit Ziegelsteinornamenten Alpha und Omega S zu sehen sind, sowie Kanzel und Taufstein ebenfalls aus Ziegelsteinen. Es wurde eine Winterkirche angelegt sowie ein über der Winterkirche befindlicher separater Versammlungsraum. Der Turm konnte jedoch nicht mehr in seiner alten Höhe mit der Schweifhaube errichtet werden. Die Glocken waren zu Kriegszwecken eingezogen worden. An ihrer Stelle erhielt die Kirche 2 Stahlglocken. Die Wiedereinweihung der Kirche erfolgte am 12. September 1954 um 14 Uhr mit einem festlichen Gottesdienst. Der Gottesdienst wurde von Superintendent Forck und Pfarrer Koch gehalten. Mitte der 70-iger Jahre wurde die Kirche unter Leitung von Pfarrer Spree noch einmal in Eigeninitiative und mit Hilfe vieler Schöneweider saniert. Im Jahre 2001 konnte eine elektrische Läuteanlage installiert werden. Gottesdienste finden in Schöneweide in der Regel alle vier Wochen statt.
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